Comic-Salon Erlangen 2026 gerettet? – Warum ein Aus für die Comic-Kultur fatal wäre

Comic-Salon Erlangen 2026 gerettet? – Warum ein Aus für die Comic-Kultur fatal wäre

Der Internationale Comic-Salon Erlangen ist seit Jahrzehnten das wichtigste Festival für Comics, Graphic Novels und Manga in Deutschland. Alle zwei Jahre verwandelt sich die mittelfränkische Stadt in ein Mekka für Comic-Fans, Verlage und Künstler:innen. Doch zuletzt stand das Event auf der Kippe – und das aus einem einzigen Grund: Geld.

Aufgrund massiver Haushaltslöcher drohte der Comic-Salon 2026 abgesagt oder drastisch verkleinert zu werden. Ein Schock für die gesamte Szene – denn ohne Erlangen fehlt der Branche ein Schaufenster von „systemrelevanter Bedeutung“.


Ein Festival mit internationalem Ruf

Seit den 1980er Jahren lockt der Comic-Salon Zeichner:innen, Autor:innen und Fans aus der ganzen Welt nach Erlangen.

  • Große Verlage und kleine Independent-Labels präsentieren Neuheiten.

  • Künstler:innen aus Japan, Frankreich, den USA und Deutschland signieren und diskutieren mit ihren Leser:innen.

  • Preise wie der Max und Moritz-Preis setzen Maßstäbe für die deutsche Comic-Kultur.

Kurz: Der Comic-Salon ist nicht nur ein Festival – er ist die Bühne für Comics im deutschsprachigen Raum.


Das Problem: Haushaltskrise in Erlangen

Doch jetzt steht das alles auf der Kippe. Die Stadt Erlangen kämpft mit einem Haushaltsloch von über 100 Millionen Euro jährlich.

  • Pflichtaufgaben wie Bildung, Infrastruktur und soziale Leistungen binden den Großteil der Mittel.

  • Kulturelle „freiwillige Leistungen“ geraten unter Druck – und dazu zählt auch der Comic-Salon.

  • Im Gespräch: Das Poetenfest 2026 auszusetzen, um den Comic-Salon überhaupt finanzieren zu können.

Eine Notlösung, die zeigt: Die Kulturpolitik in Erlangen steht am Scheideweg.


Warum ein Ende des Comic-Salons so schade wäre

Ein ersatzloser Ausfall oder eine radikale Kürzung hätte weitreichende Folgen:

  1. Verlust eines einzigartigen Netzwerks – Zeichner:innen, Verlage und Fans haben in Deutschland kein vergleichbares Forum.

  2. Weniger Sichtbarkeit für Comics – gerade Graphic Novels mit gesellschaftlich wichtigen Themen verlieren eine Bühne.

  3. Schwächung der ganzen Branche – der Salon bringt Medienpräsenz, Preise und Aufmerksamkeit, die Comics in Deutschland dringend brauchen.

  4. Ein kulturelles Vakuum – ein Festival wie dieses zieht Besucher:innen, Presse und internationale Gäste an. Ohne es wäre die Comic-Landschaft deutlich ärmer.


Hoffnungsschimmer – aber zu welchem Preis?

Das aktuelle Arbeitsprogramm des Kulturamts sieht zwar eine reduzierte Verlagsmesse und abgespeckte Ausstellungen vor, betont aber: „Eine gewisse Größe und Medienpräsenz sind notwendig.“

Das klingt nach Kompromiss – doch der Preis ist hoch: Während das Poetenfest 2026 pausieren müsste, bliebe der Comic-Salon zumindest bestehen. Ein Sieg für die Comics? Vielleicht. Aber er erinnert auch daran, wie fragil die Kulturförderung in Deutschland geworden ist.


Fazit: Der Comic-Salon ist unverzichtbar

Ob mit kleineren Messehallen oder weniger Lesungen – der Internationale Comic-Salon Erlangen muss bleiben. Er ist mehr als ein Festival: Er ist ein Symbol für die Relevanz von Comics und Graphic Novels in unserer Gesellschaft.

👉 Wer die Szene liebt, sollte diese Entwicklung genau verfolgen – und die Comic-Kultur auch abseits des Salons unterstützen. Zum Beispiel, indem man Graphic Novels & Comics bei unabhängigen Händlern wie comixdealer.com kauft.

Denn egal, ob in Erlangen oder online: Comics brauchen Bühnen.

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